5. Jahreskonferenz
der re!source Stiftung e.V.

vom 22.09.2022 im Herrenhaus Correns, Berlin
Ressourcenverfügbarkeit und die Vorreiterrolle der öffentlichen Hand als Schlüsselfaktoren

Konferenz

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Klara Geywitz
Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Kernaussagen Klara Geywitz

Das Wichtigste im Überblick:

  • Wir müssen zukünftig den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden stärker berücksichtigen, um auch die sogenannten grauen Emissionen zu reduzieren.
  • Das Bundesbauministerium hat ein Qualitätssiegel für “Nachhaltige Gebäude” entwickelt.
  • Geplant ist die Einführung eines Rohstoffindikators, der den schonenden Umgang mit Ressourcen fördern soll.
Annette von Hagel

Annette von Hagel
Geschäftsführende Vorständin der re!source Stiftung e.V.

Kernaussagen Annette von Hagel

Das Wichtigste im Überblick:

  • Ressourcen sind unser Anliegen und eine große Herausforderung.
  • re!source will die Rahmenbedingungen verändern, vor allem die für den Einsatz von Recyclingmaterial deutlich vereinfachen und diesen erhöhen.
  • re!source will technologieoffen sein und bleiben, da anderenfalls große Chancen vergeben werden.
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Sandra Weeser
MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen

Kernaussagen Sandra Weeser

Das Wichtigste im Überblick:

  • Keine Branche ist so materialintensiv wie die Baubranche, daher besteht enormes Potenzial für zirkuläre Rohstoffnutzung und Recycling.
  • Mit innovativen Technologien kann man den Gebäudebestand vom CO2-Emittenten zur CO2-Senke machen.
  • Die innovativen Materialien und Techniken müssen schneller aus dem Labor zum Prototyp und vom Prototyp auf die Baustellen gebracht werden.
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Dr. Thomas Gäckle
Leiter der Unterabteilung Rohstoffpolitik des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Kernaussagen Dr. Thomas Gäckle

Das Wichtigste im Überblick:

  • Rund die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen geht auf die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen zurück.
  • Damit der Earth Overshoot Day im Kalender nicht immer weiter nach vorne rückt, müssen wir Rohstoffe künftig deutlich effizienter nutzen.
  • Die Kreislaufwirtschaft muss konsequent ausgebaut und innovative Technologien wie der Leichtbau in die breite Anwendung getragen werden.
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Dr. Peter Buchholz
Leiter der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Kernaussagen Dr. Peter Buchholz

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die globale Rohstoffproduktion ist zum Teil hoch konzentriert, da nur wenige Länder außerhalb Europas wichtige Rohstoffmärkte dominierten.
  • Von den 60 wesentlichen Metallen und Industriemineralen und ihren über 200 ersten Zwischenprodukten weisen knapp 45 Prozent erhöhte potenzielle Beschaffungsrisiken auf.
  • Mit dem DERA-Rohstoffmonitoring werden deutsche Wirtschaft und Politik über Preis-, Angebots- und Nachfragetrends für mineralische Rohstoffe und Zwischenprodukte kontinuierlich beraten.
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Nadja Lavanga
Expertin beim Netzwerk Ressourceneffizienz Schweiz (Reffnet), Intep | Integrale Planung GmbH

Kernaussagen Nadja Lavanga

Das Wichtigste im Überblick:

  • Durch Ökobilanzierung (LCA) und Lebenszykluskostenbetrachtung (LCC) schaffen wir datenbasierte Entscheidungsgrundlagen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
  • Mittels Ecodesign lassen sich Produkte effizienter und umweltfreundlicher gestalten.
  • Es kommt darauf an, Stoffströme zu analysieren und Abfälle als Rohstoffe zu begreifen.
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Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün
Stellvertretender Institutsleiter beim Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP), Professor für Bauphysik an der Universität Stuttgart, Institut für Akustik und Bauphysik (IABP)

Kernaussagen Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün

Das Wichtigste im Überblick:

  • Durch die völlig neuartige elektrodynamische Fragmentierung (EDF) ist es uns gelungen, Verbundwerkstoffe selektiv in ihre Einzelbestandteile aufzutrennen.
  • In nachgeschalteten Sortierprozessen können dann diese Bestandteile in Stoffgruppen separiert und recycelt oder neuen Verwertungswegen zugeführt werden.
  • Jetzt kommt es darauf an, die Technik hoch zu skalieren. Dafür suchen wir Investoren.
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Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Professur für Ressourcenmanagement, Institut für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU), FH Münster, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der re!source Stiftung e.V.

Kernaussagen Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme

Das Wichtigste im Überblick:

  • Das Ausbaugewerbe ist in Deutschland mit etwa 136 Milliarden Euro Umsatz und etwa 1,2 Millionen Beschäftigten in 252.000 Betrieben der bedeutendste Sektor im Baubereich.
  • Die hier eingesetzten Bauprodukte haben im Vergleich zum Rohbau deutlich kürzere Umlaufzeiten, meist weniger als zehn Jahre.
  • Ziel von RessProKA ist es, technische und finanzielle Lösungsansätze zu entwickeln, um die für Gewerberäume genutzten Bauprodukte möglichst lange im Kreislauf zu halten.
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Prof. Dr.-Ing. habil. Anica Meins-Becker,
Professur für die digitale Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft, Bergische Universität Wuppertal

Kernaussagen Prof. Dr.-Ing. habil. Anica Meins-Becker

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bei der Digitalisierung baulogistischer Prozesse stehen wir leider immer noch am Anfang, obwohl es zu etwa 80 Prozent der Bauprodukte bereits Datensätze gibt.
  • Was wir brauchen sind digitale Lebenszyklus-Zwillinge mit Stamm- und baulogistischen Ereignisinformationen zu Objekten.
  • Ohne die digitale Bauproduktrückverfolgbarkeit wird die Ressourcenwende kaum umzusetzen sein.
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Frank Steffens
Geschäftsführer der Brüninghoff Group, Vorstand der re!source Stiftung e.V.

Kernaussagen Frank Steffens

Das Wichtigste im Überblick:

  • In unserem neuen Betonfertigteilwerk in Heiden soll zukünftig Beton mit einem Recycling-Anteil von bis zu 45 Prozent verarbeitet werden.
  • Rund zehn Millionen Euro investiert Brüninghoff in sein neues Werk.
  • Ab 2023 sollen auch Holz-Beton-Verbunddecken mit rezyklierten Beton produziert werden.
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Inga Stein-Barthelmes
Geschäftsführerin der planen-bauen 4.0 GmbH, Kooperationspartnerin der re!source Stiftung e.V.

Kernaussagen Inga Stein-Barthelmes

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der Grad der Weiternutzung einmal erzeugter digitaler Informationen bleibt in der Baubranche weit hinter anderen Branchen zurück.
  • Informationsbrüche treten über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks hinweg auf.
  • Wir benötigen durchgängige Informationsflüsse, Daten und Prozesse.
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Dominik Campanella
Geschäftsführer der Concular GmbH, Mitglied der re!source Stiftung e.V.

Kernaussagen Dominik Campanella

Das Wichtigste im Überblick:

  • Concular hat eine eigene Online-Datenbank für Sekundärmaterialien aufgebaut.
  • Wir versuchen so genau wie möglich den Bestand zu digitalisieren, denn vieles kann vor dem Abriss ausgebaut werden.
  • Gipskartonwände werden immer teurer. Deshalb nehmen immer mehr Gips-Erzeuger die Wände zurück, um sie dann recycelt wieder auf den Markt bringen.
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Jan von Mallinckrodt
Head of Sustainability, Union Investment Real Estate GmbH

Kernaussagen Jan von Mallinckrodt

Das Wichtigste im Überblick:

  • Es führt kein Weg an einer Verringerung des Ressourcen- und Energiebedarfs – im Neubau, insbesondere aber bei Bestandsgebäuden – vorbei.
  • Dass die notwendigen Sanierungsmaßnahmen in vielen Fällen unterbleiben, liegt auch am “Investor-Nutzer-Dilemma”.
  • Etwa 80 Prozent des Gebäudebestands im Jahr 2050 sind bereits gebaut, deshalb kann die Lösung nicht im Neubau, sondern muss vor allem im Bestand liegen.
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Michael Seeberg
Geschäftsführer der hypcloud GmbH, Plattform für gewerbliche Immobilienfinanzierung

Kernaussagen Michael Seeberg

Das Wichtigste im Überblick:

  • 90 Prozent aller Investitionen in der Immobilienfinanzierung stammen aus der Privatwirtschaft.
  • Wichtiger als höhere Subventionen ist deshalb eine möglichst effiziente Allokation dieser privaten Mittel.
  • Weniger Bürokratie würde uns helfen: durch die föderale Struktur gibt es in den 16 Bundesländern 16 verschiedene Baugesetze.
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Brigitte Adam
Geschäftsführende Gesellschafterin bei ENA EXPERTS GmbH & Co. KG Real Estate Valuation

Kernaussagen Brigitte Adam

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Immobilienwirtschaft benötigt unbedingt valide Informationen und Daten, um eine Investitionsentscheidung treffen zu können.
  • Die Datenverfügbarkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft ist immer noch unzureichend.
  • Die Richtlinie zum Immobilien-Daten-Austausch gif-IDA (Guideline of Real Estate Data Exchange) ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
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Dr. Sibyl Steuwer
Head of BPIE Berlin Office bei Buildings Performance Institute Europe (BPIE)

Kernaussagen Dr. Sibyl Steuwer

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bei der Sanierung des Bestands geht es nicht länger um „mehr Effizienz“, sondern um „Klimaneutralität bis 2050“.
  • Es ist höchste Zeit, die aktuellen Gebäudestandards und Politikinstrumente zu hinterfragen.
  • Im Gebäudebestand muss nicht nur Klimaneutralität, sondern auch Klimaresilienz geschaffen werden.
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Sven Lemiss
Geschäftsführer der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)

Kernaussagen Sven Lemiss

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die gegenwärtige Marktsituation verdeutlicht mit bisher nie da gewesener Schärfe die Notwendigkeit, mit unseren Ressourcen anders umzugehen.
  • Die Liegenschaften sowie Sanierungs- und Bauprojekte des öffentlichen Sektors müssen beim Thema Nachhaltigkeit mit gutem Beispiel voran gehen.
  • Den mit Abstand größten Sanierungsstau bei Liegenschaften der öffentlichen Hand haben Polizei und Feuerwehren.
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Dietmar Menzer
Referatsleiter EU-Binnenmarkt und Ressourceneffizienz im Bauwesen, Bauproduktenrecht im Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Kernaussagen Dietmar Menzer

Das Wichtigste im Überblick:

  • Von den 21,6 Millionen Gebäuden in Deutschland sind 11,8 Millionen Ein- und Mehrfamilienhäuser energetisch sanierungsbedürftig.
  • Die Sanierungsrate verharrt nach wie vor bei einem Prozent.
  • Eine Verdopplung der Sanierungsrate ist nötig, um die Minderungsziele bei den deutschen Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich bis 2030 zu erreichen.
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Barbara Metz
Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH)

Kernaussagen Barbara Metz

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Treibhausgas-Emissionen für Gebäude allein aus der Herstellung, Errichtung und Entsorgung von Bauprodukten belaufen sich inzwischen auf etwa acht Prozent der deutschen Gesamtemissionen pro Jahr.
  • Ein Großteil der Bauabfälle wird minderwertig verfüllt, deponiert oder verbrannt, anstatt diese für den Ersatz von Primärmaterialien aufzuarbeiten.
  • Es müssen sofort die politischen Weichen für eine effektive Kreislaufwirtschaft im Baubereich verankert werden.
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Rolf Brunkhorst
Geschäftsführender Vorstand der re!source Stiftung e.V.

Kernaussagen Rolf Brunkhorst

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die einseitige Fokussierung auf Energiesicherheit ist nicht ausreichend, gerade für die Bau- und Immobilienwirtschaft ist die Ressourcensicherheit essenziell.
  • Die Rahmenbedingungen für die Wiederverwendung von Bauteilen und den Einsatz von Recyclingmaterialien müssen deutlich vereinfacht und den technischen Möglichkeiten angepasst werden.
  • Die Umnutzung, der Rückbau und die Wiederverwendung der Baumaterialien muss schon bei der Planung mitgedacht werden.

Impressionen

Speaker

In alphabetischer Reihenfolge

Brigitte Adam
Brigitte Adam
Dr. Peter Buchholz
Dr. Peter Buchholz
Rolf Brunkhorst
Rolf Brunkhorst
Dominik Campanella
Dominik Campanella
Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Dr. Thomas Gäckle
Dr. Thomas Gäckle
Klara Geywitz
Klara Geywitz
Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün
Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün
Annette von Hagel
Annette von Hagel
Nadja Lavanga
Nadja Lavanga
Sven Lemiss
Sven Lemiss
Jan von Mallinckrodt
Jan von Mallinckrodt
Prof. Dr.-Ing. habil. Anica Meins-Becker
Prof. Dr.-Ing. habil. Anica Meins-Becker
Dietmar Menzer
Dietmar Menzer
Barbara Metz
Barbara Metz
Michael Seeberg
Michael Seeberg
Frank Steffens
Frank Steffens
Inga Stein-Barthelmes
Inga Stein-Barthelmes
Dr. Sibyl Steuwer
Dr. Sibyl Steuwer
Sandra Weeser
Sandra Weeser

Hinweis: Die Inhalte spiegeln die Meinung der Referenten wider.