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Ressourceneffizienz verändert globale Einkommensverteilung

Das Umweltbundesamt (UBA) fasst in einer Studie die gegenwärtige internationale Diskussion zu den globalen Verteilungseffekten von Ressourceneffizienzsteigerungen (RES) zusammen. Hintergrund ist die Frage nach den Verteilungswirkungen verringerter Stoffströme von rohstoffexportierenden Ländern zu hoch entwickelten Industrieländern, in denen Produkte unter den heute absehbaren Bedingungen, Zielen und Prinzipien einer „Green Economy“ verarbeitet werden. Im Ergebnis dürften RES in primär rohstoffexportierenden Ländern wegen sinkender Nachfrage und zurückgehender Preise zu Einnahmeverlusten führen. Negativ betroffen wären zunächst die unteren Einkommensschichten ohne sozialstaatliche Absicherung, Gewinner wären die weniger belasteten Ökosysteme. Mittel- und langfristig könnte dies jedoch, abhängig von den jeweiligen Ausgangslagen bei Bildung, Infrastruktur, Industrialisierung, geografischer Lage und Höhe des Volksvermögens auch einen Strukturwandel mit neuen Chancen anstoßen. Kurz- und mittelfristig dürften die ökonomischen Verteilungswirkungen jedoch eher negativ zu Lasten der Entwicklungsländer ausfallen. Die Entwicklung der ökologischen Ungleichheit durch RES ist unklar, denn die Folgewirkungen des Strukturwandels in den rohstoffexportierenden Ländern können dort mit einem erhöhen Ressourcenverbrauch einhergehen. Deutschland dürfte insgesamt von RES profitieren, hat auf der anderen Seite aber nur geringe Möglichkeiten, die negativen globalen Verteilungswirkungen zu beeinflussen.