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Digitale Transformation des Bau- und Gebäudesektors

Die Coalition for Digital Environmental Sustainability (CODES), eine „internationale Multi-Stakeholder-Allianz“ mit Beteiligung des Umweltbundesamtes, hat Anfang Juni in Stockholm einen Aktionsplan für nachhaltigen digitalen Wandel vorgestellt. Ein wichtiger Baustein ist die Nutzung digitaler Technologien in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Übergeordnetes Ziel ist die beschleunigte Digitalisierung für die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) bis 2030 durch tiefgreifende systemische Veränderungen. Im Ergänzungsband steht unter anderem die digitale Transformation des Gebäudebereichs im Blickpunkt: Intelligente Gebäude, Digitale Gebäudepässe, der 3D-Druck von Gebäuden und Komponenten sowie das Potenzial von Smart Cities. Intelligente Gebäude regulieren ihre Umgebung und optimieren den Betrieb selbständig über ein zentrales, lernendes Gebäudemanagementsystem mittels Sensoren, Automatisierungs- und Überwachungsgeräten. Smart Buildings könnten weltweit bis 2030 rund zwei Gigatonnen CO2-Äquivalent, fünf Milliarden Megawattstunden Energie und 300 Milliarden Liter Wasser einsparen. Digitale Gebäudepässe verknüpfen verschiedene Datensätze über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. Sie ermöglichen die Verknüpfung von Leistungs- und Planungsdaten und können die Kreislaufwirtschaft für die Rohstoffnutzung anthropogener Lager voranbringen. Im industriellen Maßstab ist es zwar noch Zukunftsmusik, doch macht der experimentelle 3D-Druck von Gebäuden deutliche Fortschritte. Bei kommerzieller Nutzung könnten sich nahezu alle Bereiche des Bausektors erheblich ändern. Smart Cities profitieren von einem digital optimierten „intelligenten“ und „kollaborativen“ Stadtmanagement bei Verkehrssteuerung, Beleuchtung sowie in der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Ziel des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnik wäre es, Lebensqualität und Betriebseffizienz gemeinsam zu optimieren. Dazu trügen auch digitale Zwillinge von Städten für die Entwicklungs-, Szenarien- und Flächennutzungsplanung bei.