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Finanzielle Anreize für zirkuläre Wertschöpfung im Immobiliensektor

Am Lehrstuhl für Controlling der RWTH Aachen University beschäftigt sich Mari Hermanns mit der Entwicklung eines Konzepts zur wirtschaftlichen Förderung des Rückbaus und der Wiederverwendung von Materialien nach der Lebensdauer des Gebäudes. Im Projekt „Material Recovery Right“ (MRR) entwickelt und testet sie ein MRR-Zertifikat, das als Materialausweis dient und die Verpflichtung beschreibt, das Gebäude am Ende seiner Lebensdauer gemäß der Zertifikatsrichtlinien zurückzubauen. Es soll von Immobilienentwicklern vertrieben und auf dem Markt gehandelt werden. Die MRR-Investoren können von Preissteigerungen bei Rohstoffen profitieren. Dadurch wird es für Immobilienentwickler lukrativer, trotz des erforderlichen Mehraufwands die Rückbauphase in der Planung zu berücksichtigen. Die Einführung von MRR erhöht die Ressourceneffizienz und erleichtert das Verfolgen von Nachhaltigkeitszielen. Darüber hinaus trägt es zur Schaffung eines sekundären Rohstoffmarktes bei, zu dem Bauunternehmen Zugang haben können. Material Recovery Right soll somit finanzielle Anreize zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Immobiliensektor schaffen. Das MRR-Konzept wird im Moringa-Projekt in der Hamburger HafenCity weiterentwickelt und untersucht. Das Forschungsprojekt wird gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung. Mari Hermanns promoviert als assoziierte Kollegiatin im „Forschungskolleg Verbund.NRW – Verbunde im Bauwesen: Von der Ressourceneffizienz zur validierten Nachhaltigkeit“.