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Ergebnisse von Glasgow ernüchtern

Die Abschlusserklärungen der Klimakonferenz von Glasgow vom 13.11.2021 zeigen erneut, dass multilaterale Übereinkünfte nur in Trippelschritten vorankommen und überschaubare Ergebnisse produzieren. Zwar einigten sich die teilnehmenden 197 Staaten erstmals darauf, die Erderwärmung auf 1,5° gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu beschränken und die Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung zumindest schrittweise zu reduzieren (phase down). Den von Vielen erwarteten Beschluss zum Ausstieg aus der Kohle (phase out) gab es nicht. Allerdings sollen die Klimaschutzziele bereits auf der nächsten Konferenz Ende 2022 in Ägypten erneut überprüft werden und nicht erst nach weiteren fünf Jahren. Zudem sollen alle Länder bis 2024 ihre Emissionen im Detail an die Vereinten Nationen liefern, um mehr Transparenz, Vergleichbarkeit und Vertrauen zueinander herzustellen. Außerdem einigten sich die Vertragsstaaten des Pariser Abkommens auf neue Marktmechanismen für die Übertragung von Treibhausgas-Minderungen aus Klimaschutzprojekten eines Landes in ein anderes. Dieser Kooperationsmechanismus ermöglicht künftig den internationalen Handel mit Klimaschutz-Zertifikaten, ohne dass es zu Doppelzählungen kommen soll. Eine Relativierung des linearen Wirtschaftsmodells hin zu einer zirkulären und ressourcenschonenden Wirtschaft, wie dies die EU-Kommission etablieren will, war indes kein Thema in Glasgow.