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Deutsche Energie-Agentur legt Leitstudie zur Klimaneutralität vor

Am 7.10.2021 hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) ihre szenariobasierte Leitstudie „Aufbruch Klimaneutralität“ in der Bundespressekonferenz vorgestellt. Im Kern geht es den über 300 Beteiligten der Studie um Antworten auf die Frage, „… wie schnell welche Technologien, Konzepte und Maßnahmen hochlaufen und wirken können …“, um den Übergang zur Klimaneutralität in Deutschland zu gestalten. Die Autorinnen und Autoren definieren insgesamt 84 Aufgaben, die sie als Antwort auf 10 Leitfragen geben. In einem Exkurs zur Kreislaufwirtschaft im Bausektor stehen ressourcenschonendes und kreislauffähiges Bauen im Fokus (124). Wie die Transformation zu einem klimaneutralen Gebäudebestand gelingen kann, beschreiben 14 Aufgabenstellungen am Ende des sechsten Kapitels (125 ff.). Es geht unter anderem um die Weiterentwicklung der bestehenden Fördersystematik für alle Wohn-/Nichtwohngebäude, das Monitoring der Wirksamkeit von Förderprogrammen sowie um eine generelles Verständnis von Gebäuden als „Akteure“ und nicht als „Objekte“ der Energiewende. Dazu sollte Photovoltaik verpflichtender und „netzdienlicher“ Bestandteil von Gebäuden werden und das „Serielle Sanieren“ möglichst schnell in den „Markthochlauf“ kommen. Bis 2030 sollte die Sanierungsrate 1,9% betragen und bis 2045 auf diesem Niveau bleiben. Hinzukommen müsse eine wirksame Ausgestaltung der CO2-Bepreisung mit einer Aufteilung der Kosten zwischen Mieter und Vermieter, verbunden mit Reformen bei Steuern, Abgaben und Entgelten zugunsten von Klimaschutzlösungen. Neben verstärkter Digitalisierung und Gebäudeautomation sollten die schlechtesten Gebäude zuerst saniert werden. Auch eine breite Beratungs-, Informations- und Kommunikationsoffensive sei notwendig, um den Weg zur Klimaneutralität unter Beteiligung möglichst aller Gesellschaftsgruppen gehen zu können. Was die Studie allerdings nicht untersucht, sind ökonomische Auswirkungen der vorgeschlagenen Maßnahmen auf Unternehmen sowie private und öffentliche Haushalte. Auch gesamtwirtschaftliche Effekte, etwa bei Preisentwicklung, Beschäftigung und Außenhandel bleiben außen vor.