Ausgediente Rotorblätter von Windkraftanlagen verwerten
In einer interdisziplinären Veröffentlichung in Waste Management entwickeln Valentin Sommer, Jan Stockschläger und Prof. Dr. Grit Walther ein Simulationsmodell zur Schätzung der glas- und carbonfaserverstärkten Kunststoffabfälle ausgedienter Rotorblätter von Windkraftanlagen in der EU. Die ausgedienten Rotorblätter stellen eine Herausforderung für das Abfallmanagement dar: Potenzielle Verwertungswege für die installierten glas- und carbonfaserverstärkten Kunststoffe sind Gegenstand aktueller Forschungsprojekte. Durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften der beiden faserverstärkten Kunststoffe ist eine getrennte Sammlung und Verwertung notwendig. Dazu ist es nötig, zukünftige glas- und carbonfaserverstärkte Abfallströme materialspezifisch abzuschätzen, um eine effiziente und zulässige Verwertungsinfrastruktur für die ausgedienten Rotorblätter planen zu können. Jan Stockschläger (M.Sc.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr- und Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe der RWTH Aachen University. Im Rahmen des Forschungskollegs Verbund.NRW beschäftigt er sich mit der thermischen Aufbereitung von Verbundstoffen im Bauwesen. Der Fokus der von Prof. Dr. Peter Quicker betreuten Arbeit liegt auf potenziellen Verwertungswegen in Hochtemperaturprozessen für nicht rezyklierbare Abfälle aus Carbonfasern. Am Lehrstuhl für Operations Management der RWTH Aachen University forscht Valentin Sommer (M.Sc.) unter der Leitung von Prof. Dr. Grit Walther an der Gestaltung nachhaltiger Wertschöpfungsnetzwerke für faserverstärkte Kunststoffe. Sommer analysiert den Einfluss politischer Rahmenbedingungen sowie der unsicheren zukünftigen Abfallmassen und Sekundärmärkte auf die Ausgestaltung eines europaweiten Verwertungsnetzwerks für glasfaser- und carbonfaserverstärkten Kunststoffabfälle von Windkraftanlagen.