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re!source Stiftung im Austausch mit der Öffentlichen Hand – Klimaschutz braucht die Ressourcenwende

Das Thema Ressourcen ist die große Herausforderung der Bau- und Immobilienwirtschaft. Dies betrifft insbesondere die Öffentliche Hand, denn die Ampelkoalition hat zur Erreichung der Klimaziele dem Ressourcenschutz im Gebäudebereich eine hohe Priorität eingeräumt und konkrete Ziele formuliert. In einem zweitägigen Seminar in Berlin brachte die AG 6 „Kommunen und öffentliche Hand“ der re!source Stiftung Vertretern und Vertreterinnen aus Ministerien des Bundes sowie Verwaltungen der Länder und Kommunen die Themen Ressourcenschonung und Klimaschutz im Gebäudebereich sowie Nachhaltigkeit in der Digitalisierung näher. re!source Vorstand Rolf Brunkhorst führte zunächst in die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und Ziele der Ressourcenwende ein. André Hempel, Referatsleiter für Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen und Bau¬forschung im neu geschaffenen Bundesbauministerium, referierte über Ziele der Bundesregierung, ihre Umsetzungsstrategien und insbesondere den Gebäuderessourcenpass. Peter Rathert, Referatsleiter für Klimaschutzaufgaben im Bundesbauministerium, berichtete aus der Praxis zum aktuellen Stand des Klimaschutzsofortprogramms, Überlegungen zur Umsetzung der Gebäuderichtlinie und zur Neufassung der Energieeffizienzrichtlinie. re!source Vorständin Annette von Hagel betonte anschließend eindringlich die Bedeutung des Lebenszyklus-Managements von Immobilien.
Online referierte Prof. Dr. Sabine Flamme zum Status Quo und den besonderen Herausforderungen einer nachhaltigen Baubranche. Sie berichtete zum Forschungsstand im Hinblick auf das anthropogene Lager und bot sowohl Daten als auch Visionen zum Stoffstrommanagement, nachhaltigen Bauprodukten sowie neuen Geschäftsmodellen im Bereich der Kreislaufwirtschaft.
Als Lösungen und Arbeitshilfen präsentierte Annette von Hagel ein innovatives, anwendungsbezogenes Tool, welches anlassbezogene Risiken identifiziert und daraus Lösungen generiert. Die Betrachtung erfolgt über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude, ermöglicht eine durchgängige Dokumentation und Digitalisierung der Bau- und Nutzungsprozesse und bietet ein Managementsystem zur zeitlichen Nachverfolgung. Diese Anwendung wurde im ersten Schritt als Forschungsprojekt finanziert. Die nächste Ausbaustufe soll durch eine Partnerschaft weiterentwickelt werden. Die Teilnehmenden zeigten sich an diesem Tool für die Öffentliche Hand sehr interessiert und schlagen eine zentrale Beteiligung und ggf. Übernahme durch ein Bundesministerium vor.
Es gelang der re!source, auf Widersprüche und Lücken in den bestehenden Regelungen hinzuweisen, zugleich aber methodisch in die Breite zu gehen und Lösungsansätze zu entwickeln. Insbesondere Kommunen können mit bewusst gestalteten Vorgaben zum Wirtschaftsfaktor werden und die Richtung vorgeben. Als Fazit bleibt der Appell an die Kommunen und Länder, selbstbewusst Forderungen zu formulieren und damit den Anliegen der nachhaltigen Ressourcennutzung Vortrieb zu leisten.