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Hamburger Exzellenz-Cluster skeptisch zur Dekarbonisierung bis 2050

Dem Optimismus der politischen Entscheidungsträger zur Bekämpfung des Klimawandels stellt der jüngst erschiene „Hamburg Climate Futures Outlook“ des Cluster of Excellence CLICCS (Climate, Climatic Change, and Society) an der Universität Hamburg ein dunkleres Bild entgegen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten vorhandene Szenarien zur Klimazukunft. Im Ergebnis halten sie eine Begrenzung der globalen Oberflächenerwärmung unter etwa 1,7°C bis 2100 für nicht plausibel, weil eine „tiefe“ Dekarbonisierung bis 2050 nicht realistisch sei. Grund seien gesellschaftliche Treiber, deren Dynamik nicht ausreiche. Dazu zählen die Klima-Governance der Vereinten Nationen, transnationale Initiativen, ­klimabezogene Regulierungen, Klimaprozesse, die andauernde Veräußerung fossiler Brennstoffe sowie die Wissensproduktion. Zudem stünden bestehende Konsummuster sowie das Verhalten vieler Unternehmen der Dekarbonisierung entgegen. Obwohl ausreichende technisch-ökonomische Optionen für eine tiefe Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft theoretisch zur Verfügung stünden, würden gesellschaftlich und ökonomisch relevante Prozesse in eine andere Richtung führen. Daher sei lediglich eine teilweise Dekarbonisierung bis 2050 nach heutigem Stand plausibel.