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BPIE fordert Lebenszyklus-Perspektive für Gebäude

Bei der Analyse der emittierten CO2-Äquivalente des Gebäudesektors ist nach Ansicht des Buildings Performance Institute Europe (BPIE) eine Lebenszyklusanalyse erforderlich. Dies schließt auch jene Emissionen ein, die durch die Produktion von Baustoffen, Bauteilen, Anlagetechnik, den Bauprozess selbst und den Rückbau entstehen. Unter Berücksichtigung dieser Vorketten lägen die Treibhausgas-Emissionen des Bausektors in Deutschland bei 40 % der gesamten Emissionsmenge. Um hier über wirksame politische Instrumente zu verfügen, schlägt das BPIE auf der Basis von im Jahre 2022 politikfeldübergreifend durchgeführten Experten-Veranstaltungen einen Lebenszyklus-Fahrplan vor, der sechs rechtlich verankerte „zentrale Stellschrauben“ enthalten sollte: Neben Lebenszyklus-THG-Grenzwerten sollten digitale Gebäudelogbücher eingeführt, das zirkuläre Bauen gefördert, ein Gebäuderessourcenpass als Teil des Gebäudelogbuchs etabliert, eine erweiterte Herstellerverantwortung für Bauprodukte festgeschrieben und bestehende Hemmnisse für zirkuläres Bauen beseitigt werden. Damit ein solches Vorhaben gelingen kann, seien zunächst rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland zu harmonisieren. Gleiches gelte auch für Datenqualität entlang der Wertschöpfungskette und die Datenverfügbarkeit sowie den zügigen Aufbau von Planungsfachwissen im Bereich der Lebenszyklusbetrachtung. Es sei ferner relevant, das Angebot an nachhaltigen (rezyklierten und rezyklierbaren) Baustoffen sowie den Zugang zu innovativen Geschäftsmodellen deutlich auszudehnen. Dazu würde auch finanzielle Förderung beitragen, die an den Lebenszyklus-Emissionen ausgerichtet ist.